Die 68er  -  Eine Generation vor der Rente

Ein Film von Wolfgang Ettlich
D 1998  93 Minuten
Dokumentarfilm  BetacamSP
Kamera: Hans Albrecht Lusznat
Ton: Zoltan Ravasz
Produktion:  MGS Film München
Erstsendung 3. Mai 1998 im Bayerischen Fernsehen um 22.30

Die immer wiederkehrende Frage, ob das Aufbegehren der 68er damals tatsächlich einen fundamentalen politischen Einfluß auf die Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland hatte, ist bis heute je nach politischer Couleur umstritten.
Unbestritten ist zumindest, daß sich mit den 68er-Jahren das gesellschaftlich-kulturelle Klima deutlich verändert hat.  Die sogenannte "sexuelle Befreiung', die gelockerten Umgangsformen, gewagtere Mode, "entfesselte" Rock-Musik, Drogenkonsum, all das hatte seinen Ursprung in dieser Zeit.  Die größte Lust der 68er-Geneiation war es, Tabus zu brechen, zu schocken und aufzurütteln.  Die Lust und der Frust am Erwachsenwerden in einem demokratisierten Land verbanden sich mit der Wut über Sicherheit und Zynismus einer Eltern-Generation, die glaubte, ihren Kindern keine Rechenschaft schuldig zu sein,
Aus der Distanz von 30 Jahren soll mit diesem Film noch einmal eine vorsichtige Bilanz versucht werden - eine Bilanz, die mehr auf das subjektive Empfinden und die subjektive Einschützung Einzelner, als auf sogenannte "objektive Fakten" Wert legte: Was ist aus denen geworden, die damals an vorderster Front gekämpft haben und was aus denen, die als Mitläufer einer (auch verführerisch modischen) Bewegung nun in die gesellschaftliche und familiäre Verantwortung gerutscht sind? Was wird diese scheinbar so "ewig junge" Generation in wenigen Jahren als persönliche Bilanz mit in die Rente nehmen können.

 

Der Historiker Peter Brant


Der Filmemacher Wolfgang Ettllich, der 1968 mit Freunden von Berlin nach München zog, geht auf eine filmische Reise und besucht dabei "Mitstreiter" Peter Brandt (48), einer von Willy Brandts Söhnen, heute Historiker. 
Otto Schily (65), ehemaliger APO-Anwalt, der als    Bundestags Abgeordneter den Marsch durch die Institutionen geschafft hat.
Karin Kerner (52), die sich ihr Leben lang für den alternativen Kindergarten eingesetzt hat.
Michael Ruetz (57), der einzige Fotograf, der die Studentenbewegung von innen" fotografieren durfte,
Kurt Holl (60), ehemaliger Kölner SDS-Spitzenfunktionär, der auch heute noch den Rebell von '68 verkörpert.
Jürgen Hilbert (55), Taxi Unternehmer.
Rosemarie Heinikel (50), ehemals als Busenwunder "Rosy Rosy" weit über München bekannt
John Weinzierl von der legendären deutschen Kultbänd der 60erjahre "Amon Düül".

Das Team mit Kurt Holl  (Fotos. HA. Lusznat)

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