Im Osten geht die Sonne auf
Leben mit dem FC Energie Cottbus
Ein Film von Wolfgang Ettlich
D 2001, 86 Minuten
Dokumentarfilm Digibeta
Regie: Wolfgang Ettlich
Kamera: Hans Albrecht Lusznat
Ton: Zoltan Ravasz
Redaktion: Brigitte Schroedter
Produktion: MGS Film
Erstsendung am 01. Dezember 2001 im Bayerischen Fernsehen
Wirtin Inge
Energie, Energie...!“ skandierten die Menschen auf dem Cottbusser Altmarkt. Dieses Mal war Cottbus aus sportlichen Gründen bundesweit in die Schlagzeilen geraten und nicht wie sonst durch Ausschreitungen von Neonazis.
Der Fußballclub Energie Cottbus hatte es tatsächlich geschafft – man ist am 29.5.2000 in die deutsche Kicker-Eliteliga, die 1. Bundesliga, aufgestiegen.
Mit dem sportlichen Erfolg scheint der Fußballclub Energie die Stadt im südöstlichen Winkel Brandenburgs aus der Isolation geschossen zu haben. Der Underdog, die graue Maus „war plötzlich wer“. Der Aufstieg in die Bundesliga war der Anlass für den Filmemacher Wolfgang Ettlich, wieder in Richtung Osten zu fahren. Dieses Fußballwunder hat ihn neugierig auf diese Stadt gemacht. Der Film zeigt über die Dauer eines Jahres - einer Fußballsaison, wie der Aufstieg des Fußballvereins FC Energie Cottbus das Leben und die Menschen in der Stadt beeinflußt und Stolz gemacht hat. Er beobachtet Cottbusser, die direkt oder indirekt vom Aufstieg betroffen sind und große Erwartungen in die Bundesligasaison gesetzt haben. Menschen die in Cottbus leben und arbeiten. Das sind die Fußballer MOUSSA LATOUNDJI aus dem Benin (Afrika) und FRANKLIN BITTENCOURT aus Brasilien, die schon seit einigen Jahren in Cottbus Fußball spielen, Der Kiosk von Viola und seine täglichen Besucher in der Plattenbausiedlung Schmellwitz, der Fleischermeister Jende und sein Lehrling Dirk - Die Skatrunde und Fans aus der Laubenkolonie „Zum kleinen Wuchs“ und Inge, eine ehem. „Bedienung des Jahres“, die seit 30 Jahren in den „Sandower Bierstuben“ bedient. Last but not least: Eduard Geyer, der Trainer des FC Energie, der das „Wunder“ möglich gemacht hat.
Auf diesen Menschen legt der Film sein Augenmerk und beobachtet ein Stück deutsches Lebensgefühl tief im Osten an der Grenze zu Polen, in einem Teil von Deutschland, der den meisten Menschen in der Bundesrepublik noch weitgehend unbekannt ist.
Eine Saison lang, von August 2000 bis Juni 2001 hat sich der Filmemacher mit seinem Team in Cottbus aufgehalten und zeigt nun, wie die Cottbusser mit Sieg und Niederlage umgehen.
Text BR