Der wahre Kir Royal - Hinter den Kulissen von Feinkost Käfer
Ein Film von Christian Bauer
D 2001, 180 Minuten, 6 x 30 Minuten
Doku-Soap, Digibeta
Regie: Christian Bauer
Kamera: Hans Albrecht Lusznat und viele andere
Ton: Gregor Kuschel und viele andere
Schnittdramaturgie: Kirsten Usenberger
Musik: Silke Matzpohl
Redaktion: Volker Hartmann BR, Christoph Jörg ARTE
Produktion: Tangram Film Film
Erstsendung am Samstag, 28. Dezember 1998 ARTE / 26.04.1999 BR 3
Der wahre Kir Royal war eine der ersten deutsche Doku Soaps.
Zwischen Olympiaturm und Hofbräuhaus gibt es in München kein Ereignis, das nicht zum “Event” erhoben wird: Amusement ist angesagt. In der Weltstadt mit Herz lassen die Schönen und die Reichen, die Macher und die Adabeis keine Gelegenheit aus, die Korken krachen zu lassen. Den Hummer gibt es kiloweise, der Champagner fließt in Strömen. Aber hinter der Glitzerfassade schuftet ein eingespieltes Team aus Köchen, Kellnern und Tellerwäschern.
Das Leben und Treiben hinter den Partykulissen ist fünf/sechs Folgen lang der Schauplatz von Der wahre Kir Royal.
Die Kamera ist dabei, wenn der Oberkellner Kai Peters, den es von der Nordseeinsel Amrum nach München verschlagen hat, um Mitternacht dem Bundespräsidenten Weißwürste serviert oder wenn Tanja Stadler, die die Hochzeit von Michael Käfer organisiert, beim Hochzeitsdinner das sündteure Gästebuch verschlampt. Das Team vom Partyservice des Feinkost Käfer ist wöchentlich auf bis zu achtzig Festen unterwegs. Die fesche Birgit Heupel ist Oberkellnerin im Prinzregententheater, wenn auf der Bühne statt Ballett die neue S-Klasse präsentiert wird. Steht ein Großereignis wie die Eröffnung der Neuen Messe München ins Haus, rückt der charmante Venezianer Toni Furlan aus Düsseldorf an, im Schlepptau eine Schar von Spitzenkellnern. Wenn täglich ungezählte Handgriffe Tonnen von Stühlen, Tischen, Tellern und Besteck bewegen müssen, bleibt der Streit nicht aus. Da gibt es Stress, aber auch Liebe. Sie sind von Luxus und Stars umgeben, doch zuhause gibt es bloß Spaghetti. Kai, Tanja, Birgit, Toni, sowie der Holländer Rob, der Schlawiner Michi Schwaiger und Sabine Huth, Kais Freundin, fühlen sich als große Familie.
Deswegen gehen sie einmal im Jahr zusammen aus: auf die Wies’n.
Nehmen Sie Platz und genießen Sie die amüsanten Geschichten rund um die üppigen Festlichkeiten von Der Wahre Kir Royal. Eine Seifenoper aus dem wirklichen Leben. Alles ist echt.
Helge Hopp Berliner Zeitung, 28.12.1998
Brüstchen Natür / Folge 1
Das „Lido“ aus Paris kommt zum Gastspiel nach München! Und alle Kegelclubs aus Bayern haben die frivole Show mit dem „Käfer“-Dinner gebucht. Zu den blanken Busen der Tänzerinnen gibt es Perlhuhnbrüstchen mit jungem Gemüse … Bei der Generalprobe sind die „Käfer“-Mitarbeiter als Probe-Esser geladen. Oberkellner Kai ist in Hochdruck. Auf einem anderen Fest in Münchens Maximilianstraße dagegen sieht Rob entspannt einer „Karibischen Nacht“ entgegen. Die Band besteht aus Anden-Indios und ist genauso wenig authentische wie die Tänzerinnen des „Lido“. Die stammen aus Rußland. Doch Rob ist mit seinen Gedanken ohnehin bei seinem eigenen großen Fest. Für seine Hochzeit mit Christina liefert die „Käfer“-Küche zu Sonderkonditionen des Hochzeitsmenü – Perlhuhnbrüstchen. (Text: HR)
? Der große Ball / Folge 2
3.500 Gäste sind zum Ball geladen, und „Käfer“ serviert das Menü. So ein Unternehmen muss generalstabsmäßig geplant werden. Dafür ist Birgit genau die Richtige. Mit Kai und Rob zusammen sorgt sie dafür, dass die dreieinhalbtausend Hauptspeisen in nur zwanzig Minuten serviert sind – eine Meisterleistung, bei der Köche, Kellner und Organisatoren alle an einem Strang ziehen. Während die Gäste sich zu Walzerklängen wiegen, wird hinter den Kulissen geschuftet und geschwitzt, damit Bundespräsident und Landesvater den Abend auch genießen können. (Text: HR)
Sechs Monate schlechten Sex / Folge 3
Die „Neue Messe München“ öffnet ihre Tore. Für die „Käfer“-Leute bedeutet das wieder mal Großkampftag, denn auf einen Schlag werden 13 neue Restaurants in Betrieb genommen – eine logistische Meisterleistung, aber mit Pleiten, Pech und Pannen. Der Pizza-Ofen bleibt im Aufzug stecken, und im Selbstbedienungsrestaurant kostet ein Teller Essen plötzlich 44.534 Mark. Das ist sogar für „Käfer“ etwas teuer. Da hilft nur noch eines: Der Chef muss selbst mit anpacken. Der wird übrigens demnächst seine Hochzeit feiern, die Vorbereitungen haben schon begonnen. (Text: HR)
Käfer sticht Biene / Folge 4
Michael Käfer, Münchens begehrtester Junggeselle, heiratet. Vor der romantischen Kulisse des Chiemsees treffen sich die Schönen und Reichen zur Hochzeitsparty. Tanja ist für den reibungslosen Ablauf verantwortlich. Birgit organisiert als Oberkellnerin den Service. Es ist ein Fest vom Feinsten. Während Brautpaar und Gäste in Kaviar und Champagner schwelgen, spielt sich in der Küche ein Drama ab: Als nach einem Stromausfall das Licht wieder angeht, ist Tanja verschwunden – und Deutschland fliegt auch noch aus der Fußball-WM. (Text: HR)
Tränen und Abschied / Folge 5
Für ein paar Tage sind Kai und Freundin Sabine der Hektik in München entflohen. Sie machen Urlaub auf Amrum. Sabine hat ihren Job bei Käfer gekündigt. Eine neue Stelle ist noch nicht in Sicht. Birgit und Tanja dagegen müssen trotz Erkältung vollen Einsatz bringen. Mercedes feiert eine Party. Als Kulisse muss das Prinzregenten-Theater herhalten, und es sind die üblichen Pannen zu meistern. Es gibt keinen Strom, die Öfen sind kaputt, und dann ist auch noch eine Hochzeitstorte samt Kuchengabeln verschwunden. (Text: HR)
Wies’nrausch / Folge 6
Wie jedes Jahr ist auch „Käfer“ auf dem Oktoberfest mit dabei. In der Käferschenke fließt nicht nur das Bier, sondern auch der Champagner in Strömen. Sabine ist auf der Wies’n noch einmal für die Reservierungen zuständig, während ihr Freund Kai wieder im Prinzregenten-Theater illustre Gäste zu bedienen hat: den schwedischen König und seine Gattin Sylvia. Zur Seite steht ihm dabei aber nicht die bewährte Kellnertruppe, sondern einige Pfadfinder, die er im Schnellkurs zu Service-Experten machen muss. Birgit, Tanja und Michi haben frei und machen einen Wies’n-Bummel, bei dem sich zeigt, dass Männer doch das schwächere Geschlecht sind. Zum Schluss treffen sich die Helden alle im Bierzelt. Alle Schlachten sind geschlagen. (Text: HR)