Ein Filmportrait von Peter Heller
D 2008  53 Minuten
Dokumentarfilm 
Kamera: Hans Albrecht Lusznat
Ton: Gregor Kuschel
Schnittdramaturgie: Wolfgang Grimmeisen
Produktion:  Filmkraft München
Erstsendung am Donnerstag 02. Juli 2009   22.55  Uhr    ARTE

Jürgen Schadeberg ist einer der ganz großen Fotografen der Gegenwart. Seine künstlerische Laufbahn umfasst ein halbes Jahrhundert der dokumentarischen Fotografie.
Der in Deutschland geborene Südafrikaner ist ein meisterhafter Chronist unserer Zeit: Seine Bilder des jungen Anwalts Nelson Mandela gingen um die Welt - und ein Viertel Jahrhundert später waren seine Fotos des im Kampf gegen die Apartheid ergrauten Führers in seiner Gefängniszelle wieder in der ganzen Welt abgedruckt worden. Als Teenager machte Schadeberg eine Ausbildung zum Fotografen bei der Agentur dpa in Hamburg. 1950 wanderte er nach Südafrika aus und wurde Bildredakteur und künstlerischer Leiter für das Magazin „Drum“. In dieser ersten Illustrierten für die schwarze Bevölkerung begann er deren Lebens- und Arbeitsbedingungen zu dokumentieren. Jürgen Schadeberg, manchmal auch „Vater der südafrikanischen Fotografie“ genannt, ist eine wichtige Person in der südafrikanischen Fotografie. Einige seiner schwarzen Schüler zählen heute zur Weltklasse. Er wurde zum Chronisten der Unterdrückung und des Befreiungskampfes während der Apartheid.

Der Film „Schadeberg schwarz – weiß“ führt uns durch die Bilderwelten des Meisterfotografen in die Geschichte der Apartheid und des Widerstandes gegen den Rassismus in den Fünziger und Sechziger Jahren und schlägt den Bogen bis in die unruhige Gegenwart im reichen Land am Kap der Guten Hoffnung. Die Kamera begleitet und beobachtet Jürgen Schadeberg bei seiner Arbeit in den Elendsvierteln Johannesburgs - in den Slums und Squatters der Industriestadt besucht er seit Jahren immer wieder „seine Protagonisten“, die ihm fast schon zu Freunden wurden. In den Weinbergen Südafrikas verfolgt der Fotograf das Schicksal junger Tagelöhnerinnen und zeichnet damit kunstvoll ein unbestechliches Bild der sozialen Verhältnisse. Die Kamera ist mit bei der Entscheidung zur Rückkehr nach Europa und zeigt schließlich auch Ansätze des aktiven Achtundsiebzigjährigen zur neuen schöpferischen Arbeit in Frankreich und Deutschland. (Text Filmkraft Filmproduktion)

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(Pressetext Arte)
Er ist ein engagierter Dokumentarist und hellsichtiger Chronist: Jürgen Schadeberg schlägt in seinen Bildern die Brücke zwischen Arm und Reich, Schwarz und Weiß. Seit den 50er Jahren, als er beschloss, nach Südafrika auszuwandern, thematisiert der deutsche Fotograf ideologischen, politischen und ökonomischen Rassismus, soziale Ungleichheit, Widerstand und Kampf. Der Autor Peter Heller hat Jürgen Schadeberg für den Film bei der Arbeit in Südafrika begleitet, er zeigt ihn bei Begegnungen in Deutschland und nicht zuletzt in seiner neuen Wahlheimat Frankreich.
Jürgen Schadeberg ist einer der ganz großen Fotografen der Gegenwart. Seine künstlerische Laufbahn umfasst ein halbes Jahrhundert dokumentarischer Fotografie. Er ist ein meisterhafter Chronist der Zeitgeschichte: Bereits seine Bilder des jungen Anwalts Nelson Mandela gingen um die Welt - und ein Vierteljahrhundert später sind seine Fotos des im Kampf gegen die Apartheid ergrauten Führers in seiner Gefängniszelle wieder überall abgedruckt worden.
Als Teenager machte Schadeberg eine Ausbildung zum Fotografen bei der Nachrichtenagentur dpa in Hamburg. 1950 wanderte er nach Südafrika aus und wurde Fotograf, Bildredakteur und künstlerischer Leiter des Magazins "Drum". In dieser ersten Illustrierten für die schwarze Bevölkerung begann er, deren Lebens- und Arbeitsbedingungen zu dokumentieren. Er wurde zum Chronisten der Unterdrückung und des Befreiungskampfes während der Apartheid.
1964 verließ Jürgen Schadeberg Südafrika und zog nach London, wo er in den 60er und 70er Jahren als freiberuflicher Fotojournalist in Europa und Amerika für international renommierte Magazine tätig war. Seine Fotografien dieser Zeit sind eine weitreichende Mischung aus sozialer, dokumentarischer Fotografie und abstrakten Arbeiten.
Jürgen Schadeberg, manchmal auch "Vater der südafrikanischen Fotografie" genannt, ist eine wichtige Person in der nationalen und internationalen Fotografie. Sein Hauptwerk, zu dem mehr als 100.000 Negative gehören, zeigt einen Reichtum an zeitlosen Bildern mit Symbolcharakter. Jürgen Schadeberg, dessen jüngstes Buch, ein Rückblick über 60 Jahre seiner Arbeit, gerade erschienen ist, arbeitet heute an weiteren fotografischen Projekten, Büchern und Ausstellungen und vergrößert stetig sein Archiv von mit der Hand entwickelten Silberdrucken.