Geschichte

Das Original

Das Steadicam® Kamerastabilisierungssystem wurde vom Kameramann Garrett Brown Anfang der 70er Jahre aus den Anforderungen der Praxis entwickelt und 1976 auf der Photokina von der Firma Cinema Products vorgestellt. Schon vor der offiziellen Präsentation hatte Brown als Steadicam Operator bei den Filmen Bound for Glory, Rocky und Marathon Men mitgewirkt.

 

Garrett Brown auf der Photokina 1976 mit dem ersten Steadicammodell für 35mm (Foto: HA. Lusznat)

Im Prinzip ist die Technik des Steadicams bis heute unverändert geblieben, und das erste Seriengerät hatte schon alle noch heute verwendeten Komponenten. Vorausgegangen war eine Reihe von Versuchen und Experimenten an derem Ende sich eine geniale Lösung herauskristallisierte. Im Laufe der Entwicklungsarbeit beschäftigte sich Brown mit Fiberoptiken zum Übertragen des Sucherbildes auf den bedienenden Operator, mit größeren Rigs die von mehreren Personen getragen wurden und mit verschiedenen stabilisierenden Stützsystemen. Erst als er seine Zielvorstellungen reduzierte, beispielsweise auf einen Kamerahubbereich von ganz niedrig bis ganz hoch verzichtete, fand das heutige Gerät praktikable Form.

Steadicam hat am Anfang alle begeistert und diese Begeisterung hält bis heute an. Dennoch war es bis in die 80er Jahre hinein nicht sehr weit verbreitet, denn vor allem das notwendige Zubehör wie Videoauspiegelung und fernsteuerbare Servomotore für die Objektivbedienung waren High Tech, keine Selbstverständlichkeit und erforderten viel Vorbereitungszeiten. Heute sind Videoausspiegelung und Objektivservos auch bei normalen Filmpojekten nichts Ungewöhnliches. Einheitliche Zahnkränze an Objektiven, kleine Videokameras zur Okularauspiegelung und Steadicamkassetten haben für den Steadicameinsatz vieles erleichtert und helfen Vorbereitungszeiten zu reduzieren.