Bettina Eistel  "ohne Arme im Rampenlicht" 

Aus anderer Sicht

Deutschland 2010   30 Minuten
Dokumentarfilm Digi Beta
Regie: Ramona Sirch
Kamera: Hans Albrecht Lusznat  bvk
Ton: Monika Knirsch
Produktion: ABM
Erstausstrahlung: 3sat    5. Juli 2007     14.15 Uhr

„Es gab ja mal den dummen Spruch: ‚Keine Arme, keine Kekse‘. Das gilt nicht für mich.“ Bettina Eistel ist direkt, mutig, humorvoll. Vor allem ist sie selbstbewusst. Und dazu hat die Frau ohne Arme allen Grund. Trotz ihrer Behinderung hat sie sich durchgesetzt: Sie arbeitet als Psychotherapeutin in einer Hamburger Beratungsstelle für Familien und ist mehrfache deutsche Meisterin der Dressurreiter mit körperlicher Behinderung, Vize-Europa- und Vize-Weltmeisterin. „Ohne Arme im Rampenlicht“ stand sie plötzlich 2004: Die Bilder der contergan-geschädigten Reiterin, die mit dem Mund die Zügel führte und drei Medaillen gewann, gehörten zu den eindrucksvollsten der Paralympics. Für die 3sat-Reihe „Aus anderer Sicht“ porträtiert Ramona Sirch die vielseitige Power-Frau privat.

Die Dokumentation „Bettina Eistel: ‚Ohne Arme im Rampenlicht‘ “ begleitet die 45-Jährige zu Hause, mit ihren Eltern, bei der Beratungsstelle, einem Talk-Show-Auftritt und der Arbeit mit ihrem Hannoveraner Wallach Aaron. Immer wieder verblüfft die „Fingerfertigkeit ihrer Füße“: Ob striegeln, schminken, „Hände schütteln“ oder sich eine Zigarette mit dem Feuerzeug anzünden – Bettina Eistel meistert ihr Leben mit einer beeindruckenden Selbstverständlichkeit und Lebenslust. Offen spricht sie über die Probleme ihrer Behinderung und über zukünftige Herausforderungen, zu denen ihre Rolle als Moderatorin der ZDF-Sendung „Menschen – Das Magazin“ gehört, die sie am 7. Juli 2007 erstmals präsentiert: „Ich glaube, es ist schon ganz schön gemein für manche Nicht-Behinderte. Da kommt doch so ’ne Frau, die keine Arme hat. Und dann ist die noch nicht mal bescheiden und hält sich im Hintergrund und begnügt sich damit, vielleicht ein bisschen sportlichen Erfolg zu haben, sondern stellt sich auch noch hin und will ins Fernsehen und macht jetzt noch eine eigene Sendung. Ich glaube, das bringt auch viel Neid und Missgunst aufs Tapet. – Ich glaub’s nicht nur, ich weiß es.“

Die 3sat-Reihe „Aus anderer Sicht“ porträtiert an jedem ersten Donnerstag im Monat um 14.15 Uhr in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Behinderung und Medien den Alltag von Menschen mit Behinderung.

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