Steadicam Universal

6. Juni 2012

Steadciam Veteranen, Klemens Becker und Hans Albrecht Lusznat mit Rickshaw und Modell Universal beim 23. Internationalen Steadicam Workshop in Feldafing Mai 2012 Foto. C.Betz

Die erste verkäufliche Version des Steadicams war ein Modell mit integrierter und von Cinema Products modifizierter Arriflex 35IIC Kamera, das 1976 auf der Photokina präsentiert und zum Verkauf angeboten wurde. Für die RCA TK-76 Videokamera gab es eine extra Version des Brown-Stabilizers, wie das Gerät bis Mitte 1976 genannt wurde. Der Monitor war über der Optik der Kamera angebracht.1977 folgte das Modell Universal, bei dem die Möglichkeit bestand, drei verschiedene Kameras zu verwenden: eine Arri 35IIC, eine CP16R und eine RCA TK-76.. Die Kameras wurden auf einer Verschiebeplatte montiert, die ein Vor-Rückwärtsverschieben erlaubten und am Sled ließ sich die Gewichtverteilung durch horizontales Schwenken des Batteriegehäuses beeinflussen. Andere Justage-Möglichkeiten gab es nicht. Die Balance musste möglichst genau im Vorfeld ermittelt und durch richtiges Anbringen der Kameraplatte hergestellt werden. Das erforderte viele Adapterplatten, Zubehörteile und entsprechende Zeit. Das Universal Modell hatte den Monitor im Sled integriert, so daß der Operator neben dem Bild auch den Bodenbereich  vor sich im Blickfeld hatte, eine Anordnung, die bis heute unverändert beibehalten wurde.

Das komplette Steadicam Universal mit CP16R Kamera, Videoauspiegelung und Angenieux 6x9,5mm Zoom kostete im Januar 1977   36.000 US$.

 

 

 

 

 

Steadicam Universal mit CP 16R in annäherndem Originalzustand

Zwei Jahre später wurde anlässlich der Dreharbeiten von „Shining“ das Steadicam Universal vom Modell Universal II abgelöst, mit dem jetzt Lowmodeaufnahmen möglich waren. Wie oft in solchen Fällen wird heute das erste Universal als Model I bezeichnet.

 

Garett Brown mit dem Steadicam Universal II (modifizierte Akkuhalterung)

1978 kaufte Wolfgang Dieckmann als einer der ersten deutschen Kameraleute ein Steadicam Universal mit 16 und 35mm Kamera und bot sich mit dem System als Operator an. Dieses Gerät mit der Seriennummer #36 habe ich Mitte der 80er Jahre erworben. Es funktioniert immer noch, wurde aber mehrfach modifiziert. Weil die Arri 35BL Kamera zu schwer war, wurde für den Film „Wilhelm Busch Report“ von Chrosziel Filmtechnik eine Postverlängerung realisiert. Deshalb gibt es vor der Junction Box ein Adapterstück.

 

Jost Vacano und Wolfgang Dieckmann mit dem Universal bei einem bvk-Workshop

Für Hubschrauber oder Fahrzeugtaufnahmen hat Cinema Products eine Compact Vehicle Conversion Kit angeboten, bei dem die Schwerpunkt-Aufhängung aus einer Kugel bestand. (alle Fotos H.A. Lusznat)

 

 Dreh mit dem Compact Vehicle Conversion Kit in einem Mini Van

 

 

 

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