Cafe Ta'amon auf dem 28. Internationalen Dokfest

12. Mai 2013

Der Film Café Ta'amon - King George Street, Jerusalem von Michael Teutsch läuft am Sonntag dem 12.05.2013 um 20.30 Uhr als Welturaufführung auf dem Dokfest im Rio Kino2.

 

Das Café Ta’amon wurde 1938 von deutschen Emigranten in Jerusalem eröffnet und ist zehn Jahre älter als der Staat Israel. Die Knesset – das israelische Pralament – bezog 1950 in der King George Street ein Gebäude, genau gegenüber vom Café Ta’amon und so wurde das Ta’amon fast automatisch zum Teffpunkt junger engagierter Politiker und Journalisten, linker Aktionsgruppen wie „Mazpen“ (Compass) und der Black Panthers, die das kleine Café in den 70er und 80er Jahren als Versammlungsort für ihre Treffen benutzten. Menachem Begin und Itzhak Rabin haben hier zu einer Zeit ihren Kaffee getrunken, als sie noch gegen die Engländer kämpften. Die Menschen aus der Nachbarschaft waren regelmäßige Kunden.

Vor 44 Jahren zog die Knesset in ein neues Gebäude um, aber das kleine Café in der geteilten Stadt überlebte in der Folge vier Kriege und scheint unverwundbar durch den Konkurrenzdruck der modernen umliegenden Coffee-Shops.

Der Film erzählt 24 Stunden im Tagesablauf von Café Ta’amon und die Protagonisten agieren wie in einem Kammerspiel. Mordechai und Jochevet Kopp, die beiden Besitzer des Cafés haben vor mehr als 50 Jahren geheiratet und annähernd solang besitzen sie das Ta’amon und sind ein fester Bestandteil der King George Street. Ihr Leben ist intensiv verknüpft mit dem Ta’amon und der Geschichte Israels.

Sie haben nicht aufgegeben, weder nach geschäftlichen Rückschlägen, noch nach politischen Tumulten, gewalttätigen Demonstrationen oder Terroristenangriffen auf Nachbar Quatiere.  Gemeinsam haben sie drei Töchter und einen Sohn groß gezogen und sind stolze Großeltern von zwanzig Enkelkindern. Eins wundert: Woher nimmt das alte Paar die Energie, sechs bis sieben Stunden Tag für Tag im Café zu stehen?