Mit der FS7 jetzt auch in 4K, wie im Kino

18. März 2015

Im Januar habe ich eine FS7 angeschafft und sie in den letzten zwei Monaten ausgiebig bei verschiedenen Produktionen erprobt. Der Trend geht eindeutig zum großen Sensor, auch wenn das viele Nachteile und Rückschritte bezüglich Handhabung und Schnelligkeit mit sich bringt. Wer mit dem großen Sensor dreht, arbeitet nicht anders als es Jahrzehnte lang fürs Kino üblich war, nur heute unter wesentlich verschärften Bedingungen, weil Geld, Zeit und Personal knapp sind.

 

35mm Dreh mit Arri BL in den 80er Jahren

Die FS7 beherrscht im Wesentlichen zwei Codecs in verschiedenen Abstufungen. Sie kann im bekannten XDCAM 422 HD Format aufzeichnen mit MPEG2 Kompression und im neueren XAVC HD Format nach MPEG4. Bei letzterem gibt es Intraframe Kodierung oder Long GOP Kompression über mehrere Bilder hinweg. Sie verwendet schnelle XQD Karten und kann mit diesen intern Raster bis 3.840 x 2.160 Pixeln aufzeichnen. Genauere technische Daten finden sich unten in einer Tabelle.

Größtes Problem aller Gross-Sensor-Kameras eingeschlossen Fotoapparate ist die Objektivsituation. Gute Objektive als Zooms oder in Festbrennweitensätzen sind schwer und kosten den fünffachen Anschaffungspreis der Kamera.

Ich kann die FS7 mit vier verschiedenen Objektivvarianten anbieten:

1.

Sony G Objektiv F4.0 18-108

2.

Nikonzooms über Novoflex Adapter mit Blendenring

F2.8   17-35
F2.8   28-70
F2.8   70-200

2.a

zusätzlich sind verfügbar

Metabones Speed Booster Ultra + eine Blendenstufe mit Nikon
Nikon Macro 50mm
Nikon Zwischenringe
Nikon Zoom F4.5   50-300mm
Nikon Tilt+Shift 28mm
Nikon Tilt+Shift 35mm

Nikon 50-300 Zoom 

3.

Cooke PL Mount Zoom T3.0  18-100
mit Kompendium 5.65x5.65 und Fluid

 

Cooke F3.0  18-100mm mit Chrosziel Kompendium 5.65x5.65

4.

Leica M Objetive über Adapter mit Makroeinstellbereich
Leica F4.5 15mm
Leica F2.8 21mm
Leica F2.0 28mm
Leica F1.4 35mm
Leica F1.0 50mm
Leica F1.4 50mm
Leica F1.4 75mm
Leica F2.0 90mm
Leica F3.4 135mm

Nur der Cooke PL Mount Zoom 5.5 x18  / 18-100mm T3.0 entspricht den allgemeinen Anforderungen an die Filmtechnik: drei separate mechanische Verstellringe am Objektiv für Schärfe, Blende und Brennweite; fest definiertes Auflagemaß; Zahnkränze mit Modul 0.8; minimales Pumpen beim Schärfenziehen; minimale Objekt-Distanz ca. 40cm vor der Frontlinse; gleichbleibende Helligkeit über den ganzen Zoombereich; stufenlos verstellbare Blende mit vielen Lamellen, hervorragender Look im Zusammenspiel mit digitalem Sensor und ein ausgezeichnetes Boketh; einen Nachteil hat der Cooke Zoom. Mit ihm wiegt die Kamera komplett fast 14kg und ist als Handkamera nicht mehr ganz so flexibel einsetzbar. Ich habe ein Stützsystem mit dem aber Handkameraarbeit möglich ist.

Alle anderen Objektive haben das übliche Verhalten von Fotoobjektiven und eine entsprechende Performance: eventuelle Bildlagenveränderungen beim Betätigen des Zoom und Schärfenringes, abfallende Blendenwerte beim Verändern der Brennweite, minimale Verstellwinkel beim Drehen des Schärfenringes, Rastblenden, Auflagemaßtoleranzen mit Zwang zum  Nachfokusieren, Online-Zoomfahrten sind weitgehend ausgeschlossen, genaue Blendenabstimmung nach Index bei Mehrkameraproduktion kaum möglich.

 

Mit dem Metabones Speedbooster bringen die F2.8 Nikon voll Format Objektive fast eine Blende mehr auf den APS-C Sensor der FS7. Entsprechend reduziert sich die Tiefenschärfe und der Bildwinkel ist ähnlich wie bei einer Voll-Format Kamera.

Die FS7 bietet - wie auch die F5/55 - nur den Zugriff auf zwei Tonspuren.

Gewicht

Ca. 2,0 kg (nur Gehäuse)
Ca. 4,5 kg (mit Sucher, Okular, Griff-Fernsteuerung, Akku BP-U30, Objektiv SELP28135G, einer XQD-Speicherkarte)

Abmessungen (B x H x T) *1

156 x 239 x 247 mm (ohne hervorstehende Teile)

Betriebsspannung

12 V DC

Leistungsaufnahme

Ca. 19 W (bei der Aufnahme von XAVC-I QFHD 59,94p, Objektiv SELP28135G, Sucher AN, nicht mit externem Gerät)

Aufnahmeformat (Video)

 XAVC-I-Modus: QFHD 59,94p CBG, Bitrate 600 Mbit/s, MPEG-4/H.264/AVC
XAVC-I-Modus: QFHD 50p CBG, Bitrate 500 Mbit/s, MPEG-4/H.264/AVC
XAVC-I-Modus: QFHD 29,97p CBG, Bitrate 300 Mbit/s, MPEG-4/H.264/AVC
XAVC-I-Modus: QFHD 23,98p CBG, Bitrate 240 Mbit/s, MPEG-4/H.264/AVC
XAVC-I-Modus: QFHD 25p CBG, Bitrate 250 Mbit/s, MPEG-4/H.264/AVC
XAVC-I-Modus: HD 59,94p VBR, maximale Bitrate 222 Mbit/s, MPEG-4/H.264/AVC
XAVC-I-Modus: HD 50p VBR, maximale Bitrate 185 Mbit/s, MPEG-4/H.264/AVC
XAVC-I-Modus: HD 59,94i VBR, maximale Bitrate 111 Mbit/s, MPEG-4/H.264/AVC
XAVC-I-Modus: HD 50i VBR, maximale Bitrate 112 Mbit/s, MPEG-4/H.264/AVC
XAVC-I-Modus: HD 29,97p VBR, maximale Bitrate 111 Mbit/s, MPEG-4

Aufnahmeformat (Video)

XAVC-L QFHD 59,94p/50p-Modus: VBR, maximale Bitrate 150 Mbit/s, MPEG-4/H.264/AVC
XAVC-L QFHD 29,97p/23,98p/25p-Modus: VBR, maximale Bitrate 100 Mbit/s, MPEG-4/H.264/AVC
XAVC-L HD-50-Modus: VBR, maximale Bitrate 50 Mbit/s, MPEG-4/H.264/AVC
XAVC-L HD-35-Modus: VBR, maximale Bitrate 35 Mbit/s, MPEG-4/H.264/AVC
XAVC-L HD-25-Modus: VBR, maximale Bitrate 25 Mbit/s, MPEG-4/H.264/AVC

MPEG HD-422-Modus: CBR, maximale Bitrate: 50 Mbit/s, MPEG-2 422p bei HL

Aufnahmeformat (Audio)

LPCM 24 Bit, 48 kHz, 4 Kanäle (Aufnahme/Wiedergabe NUR 2 Kanäle)

Bildwechselfrequenz bei der Aufnahme


XAVC-I QFHD-Modus: 3.840 x 2.160/59,94p, 50p, 29,97p, 23,98p, 25p
XAVC-I HD-Modus: 1.920 x 1.080/59,94p, 50p, 59,94i, 50i, 29,97p, 23,98p, 25p 
  
XAVC-L QFHD-Modus: 3.840 x 2.160/59,94p, 50p, 29,97p, 23,98p, 25p
XAVC-L HD-50-Modus: 1.920 x 1.080/59,94p, 50p, 59,94i, 50i, 29,97p, 23,98p, 25p
XAVC-L-35-Modus: 1.920 x 1.080/59,94p, 50p, 59,94i, 50i, 29,97p, 23,98p, 25p
XAVC-L-25-Modus: 1.920 x 1.080/59,94i, 50i

MPEG HD-422-Modus: 1.920 x 1.080/59,94i, 50i, 29,97p, 25p, 23,98p 1.280 x 720/59,94p, 50p, 29,97p, 25p, 23,98p

 

 

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