PXW-Z150 - Im professionellen Lager angekommen

19. März 2016

 

Der Henkelmann, wie eine Gruppe von kleinen Kameras mit großem ins Gehäuse integriertem Tragegriff salopp bezeichnet wird, hat seit der erste Vertreter mit Sony`s DCR-VX1000 im Jahr 1995 erschienen war, das traditionelle Produktionsgefüge durcheinandergebracht und auch Kollegen zum Umdenken gezwungen, die strikt an professionellen Mindeststandards festhalten wollten. Die VX-1000 Mini-DV Kamera hat dem VJ den Weg geebnet und das professionelle Kamerateam ausgeschaltet, nicht flächendeckend aber tendenziell mit stetig zunehmendem Erfolg.

1995 erster Henkelmann Sony DCR-VX1000 (Fotos Sony)

 

Irgendwann wird jeder Hörfunkreporter gleich mit der Kamera Ton und auch Bild aufzeichnen, um der Tri-Medialen Repräsentanz in Radio, Fernsehen und Internet zu genügen. Seit nun mehr 20 Jahren werden wir mit immer neuen Modellen dieser Kameraklasse beglückt und schrittweise gelingt eine Annäherung an die Standards gebräuchlicher Broadcastcamcorder. Schwachpunkte war immer die Bedienung des Objektivs, ein ruckelnder Zoomantrieb, unbrauchbare unscharfe Okularsucher und extreme Tiefenschärfe durch Kleinstsensoren. Trotzdem haben sich diese Geräte gut verkauft und legendär ist die Profiausführung des VX2000 geworden, die DSR-PD150. In Anlehnung an dieses Gerät gibt es jetzt den ersten Profi 4K Henkelmann PXW-Z150 mit einem 1 Zoll CMOS Sensor und fest eingebautem Objektiv. Der Exmor Sensor mit Zusatz RS verwendet ein neues Design bei dem der Prozessorteil hinter dem Sensor geschichtet ist und eine wesentlich schnellere Signalverarbeitung ermöglicht, was sich in Bildfrequenzen bis 120fps niederschlägt.

Aufgezeichnet werden kann in AVC-HD, in MPEG-2 mit 422 bis 50 Mbit/s, in HD XAVC Long GOP bis 50 Mbit/s und in 4K XAVC Long GOP bis 100 Mbit/s, alles auf SD Karte. Wifi Kommunikation auch für Netzwerkanbindung ist eingebaut. Der OLED-Okularsucher mit 0.39“ Diagonale und 1.44 Megapixeln Auflösung liefert ein gutes Bild. Zusätzlich kann man mit einer beweglichen Lupe die Schärfe des Bildes kontrollieren. Zu guter Letzt: Endlich sind saubere Zoomfahrten mit dem eingebauten Motor möglich, stufenlos je nach Druck auf die Zoomwippe. Mit dem 1" Sensor erfüllt die PXW-Z150 die Bedingungen der Pflichtenhefte der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten und könnte die Schärfe vom Hintergrund besser trennen als ein 2/3" Camcorder; aber die Blende macht von F2.8 bis F4.5 zu, wenn man den Zoom zwischen den Brennweiten 9,3mm bis 111,6mm benutzt. Deshalb werden die Bilder nicht wirklich anders aussehen, als die der üblichen Broadcastcamcordern, die durchgehende Blendenöffnung von F1.7 bieten. Mit 9.3mm Anfangsbrennweite ist man auch nicht besonders weitwinklig. Um einen entsprechenden Weitwinkeladapter für das 62mm Einschraubgewinde wird man nicht herumkommen.

Die Kamera ist ab April 2016 lieferbar.

 

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