Das Jahr der grauenhaften Bilder

12. Dezember 2020

Von Nasenlöchern, glänzenden Gesichtern und deutschen Zimmerdecken

Das Corona Jahr hat die Kommunikation grundlegend geändert. Home Office und Videokonferenz sind zur Notwendigkeit geworden und dadurch hat sich die Zahl der Kameramänner und Frauen potenziert, denn im Home Office ist jeder sein eigener Kameraoperator und gleichzeitig auch der Hauptdarsteller. Diese Situation hat uns eine Flut von grauenhaften Bildern beschert und in den ersten Tagen des Lockdowns waren die Videokonferenzneulinge froh, wenn überhaupt etwas ging, man sehen konnte und gesehen wurde. Ein Kaleidoskop deutscher Zimmerdecken hat sich in Folge über uns ergossen.

 

Home Office heißt nicht, dass man ein Meeting im Freizeitmodus absolviert, in einer Aufmachung, in der man sich normalerweise nie in die Öffentlichkeit traut. Oft werden diese Meetings nach Ansage auch aufgezeichnet und bleiben schlimmsten Falls für die Ewigkeit erhalten.

Für den Laien lassen sich Bilder mit drei einfachen Hinweisen wesentlich verbessern:

  1. Laptop aufbocken, zwei Telefonbücher reichen und die eingebaute Kamera ist auf Augenhöhe. So vermeidet man die Unteransicht, die Nasenlöcher und den Blick auf die elendige Zimmerdecke.

Laptopkamera auf Augenhöhe, Computer aufbocken, Kamera ist meist an der Oberkante über dem Bildschirm

  1. Gesichtspflege wie vor einem normalen Meeting ist angesagt. Die Haut mit einem trockenen Tuch abreiben, Männer rasieren sich vorher und wer Puder hat, kann sich die Stellen im Gesicht abtupfen, die gewöhnlich zum Glänzen neigen.
  2. Im Videoprobebetrieb - das ist bei vielen Programmen vor dem Beitreten zum Meeting möglich – kann man das eigene Bild beurteilen und wenn nötig den Hintergrund frei räumen. Die kahle weiße Wand ist genauso unattraktiv wie Heizkörper, Wäscheständer oder unaufgeräumte Regale.
  3. Auch mit einfachen Mitteln lässt sich eine vorteilhafte Beleuchtung einrichten, wenn man nicht vom Tageslicht profitieren kann. Von der Schreibtischlampe direkt angestrahlte Gesichter brennen aus; es ist besser, diese Lampe auf eine weiße Wand zu richten die Szene mit dem reflektieren Licht zu erhellen. Dabei kann ein weißbeklebter Umzugskarton, ein Flipchart  oder eine aufgespannte Tischdecke helfen; wichtig ist, dass das Licht von vorne, also von hinter dem Laptop auf das Gesicht fällt.

So nicht: Kamera zu tief, Licht zu grell und direkt, Haare nicht gekämmt......

Viele Programme bieten in den Videoeinstellungen auch Filter für das Gesicht und den Hintergrund an, den man dann unschärfer gestalten kann. Aber das sind schon Werkzeuge für den Fortgeschrittenen. Natürlich findet man im Internet genügend Tutoriells, denn heute wird ja alles erklärt.